Wir vom Zoll


«Hatte das Gefühl, jemand wolle mich erwürgen»

Wachtmeister Luca Ferrara mit dem Diensthund Guinness in der Garage des Grenzwachtpostens Ticino.

Wachtmeister Luca Ferrara mit dem Hund Guinness.

Interview mit Luca Ferarra, einem der ersten EZV-Mitarbeiter, die sich mit Covid-19 angesteckt haben.

Luca Ferrara vor dem Dienstwagen der EZV in der Garage des Grenzwachtpostens Ticino.

Immer einsatzbereit.

Luca Ferrara kümmert sich im Büro um Administratives.

Auch Administratives ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit.

Luca Ferrara beim Erledigen von Schreibarbeiten.

Luca liest die Mails, bevor er seinen Dienst antritt.

Luca Ferrara vor dem Eingang zu seinem Arbeitsplatz beim Grenzwachtposten Ticino.

Blick nach vorne, nachdem die Krankheit überwunden ist.

Luca Ferrara, Wachtmeister beim Grenzwachtposten Ticino, ist einer der ersten Mitarbeiter der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV), der sich mit Covid-19 angesteckt hat. «Passiert ist es zu Beginn der Pandemie, ich hatte Dienst und als auf dem Nachhauseweg der Husten einsetzte, hatte ich das Gefühl, als ob jemand mich erwürgen würde. Am nächsten Tag hatte ich Fieber.» Er wird positiv auf das Covid-Virus getestet. Glücklicherweise nimmt die Krankheit einen milden Verlauf, so dass er nach seiner Genesung den Dienst wiederaufnehmen konnte. «Ich wurde mit einer Krankheit angesteckt, von der man auch heute die Langzeitauswirkungen noch nicht kennt, aber ich habe Glück gehabt. Es geht mir gut und ich halte mich streng an die Vorschriften: Ich meide Menschenansammlungen und befolge die Massnahmen wie häufiges Händewaschen.»

«Hatte das Gefühl, jemand wolle mich erwürgen»


Vom Weltcup direkt an die Grenze

Selina Gasparin mit Grenzübergang Campocologno im Hintergrund.

Selina Gasparin am Grenzübergang Campocologno. © Joseph Khakshouri

Selina Gasparin kontrolliert die Papiere eines Autofahrers.

Die Biathletin kontrolliert den Verkehr aus Italien. © Joseph Khakshouri

Selina Gasparin baut auf einer Hauptstrasse eine mobile Kontrollstelle auf.

Mobile Kontrolle im Puschlav. © Joseph Khakshouri

Selina Gasparin mit einem Kollegen und Dienstfahrzeug im Grünen.

Gasparin an der grünen Grenze. © Joseph Khakshouri

Selina Gasparin und ein Kollege auf Fusspatrouille in einem Kastanienwald.

Zu zweit auf Patrouille bei Campocologno. © Joseph Khakshouri

Selina Gasparin mit Weltcup-Silbermedaille im finnischen Kontiolahti.

Die letzte Weltcup-Medaille vor dem Lockdown. © NordicFocus

Selina Gasparin auf Langlaufskis während eines Weltcup-Rennens

Gasparin lief 2019/2020 vier Mal aufs Podest. © NordicFocus

Selina Gasparin im Schiess-Stand bei einem Weltcup-Rennen.

Die Saison endete wegen Corona vorzeitig. © NordicFocus

Vier Mal stand Selina Gasparin in der Biathlon-Saison 2019/2020 auf dem Weltcup-Podest. Nachdem die Saison wegen der Corona-Pandemie ein vorgezogenes Ende gefunden hatte, konnte die bei der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) angestellte Spitzensportlerin jedoch nicht wie geplant mit ihrer Familie in die Ferien fahren. «Es war für mich eine Selbstverständlichkeit, meinen Kollegen angesichts der Lage und des anforderungsreichen Grenzregimes zu helfen», sagt sie. Und so stand die erfolgreiche Biathletin in der blauen Uniform am Grenzübergang Campocologno (GR) im Puschlav und leistete ihren Beitrag zum Corona-Einsatz. Auch die anderen neun Spitzensportlerinnen und Spitzensportler der EZV trugen im Frühling zu diesem ausserordentlichen Einsatz bei.

Vom Weltcup direkt an die Grenze


Eine organisatorische Herausforderung

Stephan Lanz an einer Sitzung des Führungsstabs Coronavirus.

Stephan Lanz leitete den Führungsstab Coronavirus.

Interview mit Stephan Lanz, Leiter des Führungsstabs EZV, über seine Aufgaben während der Pandemie

Eine Powerpoint-Präsentation der aktuellen Coronavirus-Lage.

Die dynamische Lage forderte rasche Lösungen.

Die Mitglieder des Corona-Führungsstabs bei einem der regelmässigen Treffen zur Lageanalyse.

Der Führungsstab analysiert die Corona-Lage.

Die erste Phase der Corona-Pandemie forderte auch von der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) rasche Lösungen. Dies brachte manche Herausforderung für den erst gerade auf die Beine gestellten Führungsstab Coronavirus der EZV rund um seinen Leiter Stephan Lanz. Besonders folgenreich war, dass der Bundesrat systematische Grenzkontrollen beschloss und Einreiseverbote verhängte, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern. Seit dem Zweiten Weltkrieg war die Schweizer Grenze nicht mehr geschlossen, doch Anfang März musste plötzlich alles sehr schnell gehen. «Das hat uns vor ganz spezielle Herausforderungen gestellt, die wir aber als Team gut lösen konnten», erinnert sich Lanz an diese Zeit. 

Eine organisatorische Herausforderung


Wir sind näher zusammengerückt

Christian Bock informiert an den Medienkonferenzen über die Situation an der Grenze.

Christian Bock an den Corona Medienkonferenzen. © Keystone

EZV-Direktor Christian Bock informiert an den Medienkonferenzen über die Massnahmen an der Grenze.

Christian Bock während einer von vielen Online-Besprechungen.

Eines von vielen Online-Meetings während Corona.

EZV Direktor Christian Bock und Staatssekretär für Migration, Mario Gattiker, im Gespräch.

EZV und SEM standen in engem Austausch. © Keystone

Armeeangehörige unterstützen die EZV während der Corona-Pandemie.

Besuch der Armeeangehörigen im Einsatz für Zoll Nord.

Während der Grenzschliessungen stand die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) mehr denn je im Fokus der Öffentlichkeit. Dabei erhielt Direktor Christian Bock sehr positive Rückmeldungen: Besonders gefreut hat er sich, wenn die Freundlichkeit und Bürgernähe der EZV-Mitarbeitenden gelobt wurden. Und dies, obschon die EZV an der Grenze Verbote aussprechen und Regeln vollziehen musste. Christian Bock stimmt sich regelmässig mit ausländischen Partnerbehörden, Botschaftern, Kantonen und Wirtschaftsverbänden sowie anderen Bundesämtern ab. «Wir sind näher zusammengerückt und die Transformation der EZV hat Fahrt aufgenommen, das freut mich sehr», so Bock. Sein Wunsch: «In der Krise konzentriert man sich auf die wirklich wesentlichen Dinge. Scheinprobleme treten in den Hintergrund. Ich wünsche mir, dass wir dieses Denken mitnehmen in die ‹normale Lage›.»

Wir sind näher zusammengerückt


Für die Mitarbeitenden war vieles anders

Patrik Eggenschwiler, Grenzwachtposten Basel Ost

Patrik Eggenschwiler

EZV-Mitarbeitende berichten von den Herausforderungen der Corona-Grenzschliessung.

Tanja Gschwind, Zollinspektorat Rheinfelden-Autobahn

Tanja Gschwind

Ismaele Laganara, Auskunftszentrale Mendrisiotto

Ismaele Laganara

Thomas Winter, Grenzwachtposten Schaffhausen West

Thomas Winter

Claudia Serrao, Zollinspektorat Basel St. Jakob

Claudia Serrao

Sophie, Poste Gardes-frontière Genève Aéroport

Sophie

Systematische Grenzkontrollen wurden seit dem Schengen-Beitritt Ende 2008 nicht mehr durchgeführt und eine eigentliche Grenzschliessung gab es das letzte Mal gar während des Zweiten Weltkriegs. Mit dem Beginn der Corona-Pandemie änderten sich daher auch die gewohnten Arbeitsabläufe grundlegend. Die Auslegung der häufig ändernden Regeln war nicht einfach. Zollfachleute, die sich sonst mit der Warenverzollung beschäftigen, unterstützten im morgendlichen Berufsverkehr bei den Personenkontrollen, kamen am Bahnhof erstmals in direkten Kontakt mit Flüchtlingen oder halfen in der Auskunftszentrale Anrufenden weiter. Die Mitarbeitenden werden diese spezielle Zeit so schnell nicht vergessen.    

Für die Mitarbeitenden war vieles anders

Gegenüber


Lob für rasches Reagieren

Bild eines Destilliergeräts.

Über 500’000 Liter Alkohol wurden denaturiert.

Gewonnenes Ethanol fliesst aus Destilliergerät.

Das Mittel besteht zu 70 Prozent aus Ethanol.

Beispiel für ein Desinfektionsgel aus einer Walliser Brennerei.

Desinfektionsgel aus denaturiertem Alkohol.

Als Massnahme gegen den drohenden Mangel an Desinfektionsmitteln genehmigte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am 28. Februar 2020 die Denaturierung von Alkohol zur Herstellung von hydroalkoholischem Gel bis am 1. September 2020. Damit blieb der Abteilung Alkohol und Tabak wenig Zeit für langes Überlegen. Nach Rücksprache mit dem Verband «Die Schweizer Brenner» konnte denn auch rasch ein Online-Antragsformular aufgeschaltet werden, das die Herstellung auch von der Spirituosensteuer befreite. 118 Herstellerinnen und Hersteller haben von der Möglichkeit Gebrauch gemacht. Der «Schweizer Brenner» zeigte sich im Newsletter vom April 2020 sehr zufrieden mit der flexiblen und unbürokratischen Reaktion der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV).

Lob für rasches Reagieren


«Ich werde das nette «Guten Morgen» vermissen»

Deutsche Grenzgängerin

Grenzgängerin Susanne aus dem deutschen Weil.

Interview mit Grenzgängerin Susanne, die täglich zur Arbeit in ein Basler Spital pendelt.

Abendlicher Stau am Grenzübergang Basel-Freiburgerstrasse

Stau am Grenzübergang Basel-Freiburgerstrasse.

Grenzgängerausweis

Das Zeigen des Grenzgängerausweises wurde zur Routine.

In der Region Basel gehören offene Grenzen zum Alltag. Die Baslerinnen und Basler nutzen regelmässig grenzüberschreitende Tramlinien, um südbadische Restaurants und elsässische Geschäfte zu besuchen. Gleichzeitig arbeiten 70’000 Grenzgängerinnen und Grenzgänger in Nordwestschweizer Spitälern, der chemischen Industrie oder im Einzelhandel. Auch Susanne aus dem deutschen Weil am Rhein pendelt seit Jahren täglich zur Arbeit nach Basel. Während der Grenzschliessung war sie von einem Tag auf den anderen jedoch eine der wenigen Personen, die die Grenze überhaupt noch überqueren durften. Die täglichen Kontrollen waren auch für sie eine ganz neue Erfahrung. Trotz anfänglicher Staus hat sie auch positive Erinnerungen an diese Zeit: «Ich werde das nette ‹Guten Morgen› vermissen».

«Ich werde das nette «Guten Morgen» vermissen»


Fragen über Fragen an die EZV

Ein Mitarbeiter der EZV-Auskunftszentrale in Schaffhausen

Das Telefon läutete fast ununterbrochen.

Drei Mitarbeiter in der EZV-Auskunftszentrale in Genf

Der Rekord lag bei 4038 Anrufen am 11. Mai.

Ein Mitarbeiter der EZV-Auskunftszentrale in Chiasso

Die EZV-Mitarbeitenden halfen gerne weiter.

Ausgemalte Mandalas in der EZV-Auskunftszentrale in Schaffhausen

Es blieb kaum Zeit für eine kurze Pause bei einem Mandala.

«Wie kann ich mein Paket aus der deutschen Annahmestelle abholen?» «Darf ich für ein Bewerbungsgespräch einreisen?» «Kann der deutsche Hundezüchter meinen Welpen alleine über die Grenze laufen lassen, wenn ich nicht zu ihm darf?»

2019 nahmen die Mitarbeitenden der EZV-Auskunftszentrale täglich etwa 500 Anrufe entgegen. Doch während der Grenzschliessungen läutete das Telefon an den Standorten Schaffhausen, Genf und Mendrisiotto fast pausenlos. Der Rekord lag bei 4038 Anrufen am 11. Mai.

Anspruchsvoll für die Mitarbeitenden waren die langen Arbeitstage, rasch ändernde Vorschriften und die vielen persönlichen Anliegen der Anrufenden. Dennoch freuten sie sich, dass sie vielen Menschen in der schwierigen Situation weiterhelfen konnten.

Fragen über Fragen an die EZV


Nach 20 Jahren hat Corona sie getrennt

Renate Seiter und Wilfried Müller sitzen gemeinsam am Tisch.

Renate Seiter und Wilfried Müller in Geroldswil.

Renate Seiter und Wilfried Müller schildern, wie sie die Trennung erlebt haben.

Renate Seiter und Wilfried Müller mit Hund auf dem Sofa.

Das Paar ist wieder glücklich vereint.

Renate Seiter und Wilfried Müller sind seit 20 Jahren ein Paar. Sie wohnen allerdings nicht zusammen, sondern rund 300 Autokilometer voneinander entfernt: er in Oberkochen in Baden-Württemberg, sie im zürcherischen Geroldswil. In den vergangenen zwei Jahrzehnten haben sie sich alle paar Wochen besucht – bis im März 2020 die Grenze wegen Corona auch für unverheiratete Paare geschlossen wurde. «Es war kein Ende in Sicht», erklärt Müller. Er blieb aber nicht tatenlos, sondern wandte sich an Ämter, Politiker und Medien in der Schweiz und Deutschland. Damit war er nicht alleine. Müller hätte sich von den Behörden mehr Rücksicht auf die persönlichen Situationen binationaler Paare gewünscht. Am 16. Mai war es dann so weit, die Schweiz und Deutschland hatten eine gemeinsame Lösung gefunden.

Nach 20 Jahren hat Corona sie getrennt


Medizinisches Personal wird durchgewunken

Cristiana im Spitalpark

Cristiana, Psychologin und Dienstverantwortliche

Vier Berufsleute aus dem Gesundheitswesen erzählen von ihren Erfahrungen während der Grenzschliessung.

Géraldine führt eine Konsultation nach der anderen durch

Géraldine, Pflegefachfrau

Laure-Line vor dem Spital von Morges

Laure-Line, Leiterin des COVID-Zentrums

Christel bearbeitet ihre Dossiers auch im Homeoffice.

Christel, administrative Leiterin

Der Grossraum Frankreich-Waadt-Genf lief auf Sparflamme und über die geschlossene Grenze, die diesen Ballungsraum durchschneidet, war nur gegen Vorweisen eines Passierscheins ein Durchkommen. So einen besassen die Fachleute aus dem Gesundheitswesen, die in Frankreich wohnen und in der Schweiz arbeiten. Damit diese für unser Gesundheitswesen unverzichtbaren Berufsleute möglichst rasch von ihrem Wohnort an die Arbeit gelangen konnten, richtete die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) an bestimmten Grenzübergängen vorrangige Fahrspuren oder so genannte Green Lanes ein. Im Kurzvideo erzählen unsere vier Hauptdarstellerinnen, allesamt Angehörige des medizinischen Personals, vom paradoxen Privileg einer Situation, in der ein gewisses Grundmalaise fast unmerklich auch einigen wenigen und unverhofften Glücksmomenten Platz machte.

Medizinisches Personal wird durchgewunken

Umfeld


Corona und der Aussenhandel

Mitarbeiterinnen der Zollverwaltung kontrollieren Ware auf einem LKW.

Wegen Corona ist der Aussenhandel eingebrochen.

Ein LKW spiegelt sich in der Glastüre einer Zollstelle.

Die Exporte sanken um 12 Prozent.

Ein Mitarbeiter der EZV prüft die Frachtpapiere eines LKWs.

Die Importe gingen gar um 16 Prozent zurück.

Container warten auf die Abfertigung durch die EZV.

Der Warenwert sank um 14 Milliarden Franken.

Mitarbeitende der EZV kontrollieren eine Warenlieferung.

Dieser Rückgang ist historisch.

Zwar blieben die Grenzen für Waren offen, doch der Lockdown in der Schweiz und in anderen Ländern forderte einen hohen Tribut: Unzählige geschlossene Betriebe, deutlich weniger Lastwagen auf den Strassen, rare Frachtflüge und verunsicherte Konsumentinnen und Konsumenten liessen den Handel mit dem Ausland erlahmen. So sanken die Exporte im zweiten Quartal 2020 gegenüber dem ersten um 12 Prozent und die Importe um 16 Prozent. Innert dreier Monate verringerte sich der grenzüberschreitende Warenverkehr um insgesamt 14 Milliarden Franken. Das ist immerhin ein Ausfall von 235 Millionen Franken je Werktag. In der 140-jährigen Chronik der Aussenhandelsstatistik lässt sich denn auch kein vergleichbarer Rückgang finden.

Corona und der Aussenhandel


Die Flugzeuge bleiben am Boden

Sophie und EZV-Mitarbeiter Khalifa denken zurück an den Verkehrsstillstand

Austausch zwischen Sophie und M. Khalifa

Die EZV-Mitarbeitenden am Flughafen Genf erkennen ihren Arbeitsplatz kaum wieder.

Sophie vor dem Tower Genf-Flughafen

Sophie, Einsatzleiterin in Genf-Flughafen

M. Khalifa im Transitbereich Genf-Flughafen

M. Khalifa, EZV-Mitarbeiter in Genf-Flughafen

Die Sitze an den Gates C warten auf Passagiere

Verwaiste Wartehalle Gates C.

In den öffentlichen Bereichen herrscht zwischen den Flügen normalerweise ein reges Treiben

Normalerweise überfüllter Passagierbereich.

Das menschenleere Warteschlangensystem vor der Passkontrolle spricht Bände

Der Wartebereich vor der Passkontrolle.

Genf-Flughafen ist einer der wenigen Schengen-Aussengrenzposten der Schweiz. 2019 zählte der internationale Flughafen über 17,9 Millionen Reisende, 2020 aber, als wir alle gegen die Ausbreitung von Covid-19 kämpften, ging der Flugverkehr so stark zurück, dass er fast verwaist war. Die Flugzeuge blieben am Boden, die Geschäfte schlossen eines nach dem anderen, und in den bis dahin immer überfüllten öffentlichen Bereichen herrschte plötzlich eine seltsame Stille. Sophie und M. Khalifa sind Mitarbeitende der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) am Grenzposten Genf-Flughafen. Sie erzählen, wie sie diese Zeit erlebt haben.

Die Flugzeuge bleiben am Boden

Partner


Unerwartet im Ernsteinsatz

Pascal Bürgin steht im Arbeitskittel in einem Raum der Firma Evatec.

Pascal Bürgin arbeitet bei Evatec in Trübbach.

Interview mit Pascal Bürgin, der als Miliz-Wachtmeister an der Grenze stand.

Pascal Bürgin steht im Arbeitskittel in einem Raum der Firma Evatec.

Er ist stellvertretender Leiter Logistik.

Bürgin und ein Kollege stehen vor einem Militärfahrzeug an der Grünen Grenze.

Im April stand Bürgin (rechts) an der Grenze.

Armee und EZV kontrollieren Fahrzeuge an einem Grenzübergang.

Armee und Zoll arbeiteten eng zusammen.

Armee und EZV kontrollieren Fahrzeuge an einem Grenzübergang.

Kontrolle von Berufspendlern.

Pascal Bürgin steht im weissen Arbeitskittel in den Räumen der Firma Evatec in Trübbach im St. Galler Rheintal. Er ist beim Hersteller von Dünnfilm-Beschichtungsanlagen stellvertretender Leiter Logistik. Im April 2020 trug er jedoch ein anderes Tenü: In Armeeuniform bewachte der Miliz-Unteroffizier in der Region Basel die Grenze zu Frankreich. Eingerückt war er in einen regulären Wiederholungskurs (WK). «In der dritten Woche haben wir erfahren, dass wir zugunsten der Eidgenössischen Zollverwaltung eingesetzt werden und unser WK länger dauern wird», so Bürgin. Die Arbeit an der grünen Grenze empfand er als interessant, besonders die Begegnungen mit der Bevölkerung. Drei Wochen später als geplant konnte Pascal Bürgin dann wieder an seinen Arbeitsplatz zurückkehren.

Unerwartet im Ernsteinsatz


Die fliegenden Augen des Zolls

Ein Eurocopter EC635 der Schweizer Armee im Schwebeflug vor einem Wald.

Ein Helikopter der Armee im Einsatz für die EZV.

André Fahrni spricht über die Helikoptereinsätze während der Grenzschliessung.

Ein Eurocopter EC635 verschwindet zwischen Baumwipfeln.

Regelmässig wurde die Grenze abgeflogen.

Ein EZV-Mitarbeiter beobachtete die Grenze aus einem fliegenden Helikopter.

Die Beobachtung aus der Luft ist effizient.

Autospuren zeigen, dass eine Grenzabsperrung umfahren wurde.

Absperrungen wurden überprüft.

André Fahrni schreibt auf einem Flipchart.

André Fahrni hat die Einsätze koordiniert.

André Fahrni tippt im Führungsraum auf seinem Notebook.

Der Chef Luftmittel ist zufrieden.

André Fahrni lässt den Blick aus dem Fenster des Führungsraums schweifen.

Die Helikopter haben einen Mehrwert gebracht.

Helikopter der Schweizer Armee stehen regelmässig für die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) im Einsatz. Während der Grenzschliessungen im Frühling 2020 fanden deutlich mehr Helikoptereinsätze als gewöhnlich statt. André Fahrni, damals Chef Luftmittel der EZV, erklärt: «Mit dem Helikopter kann man rasch auf grossen Grenzabschnitten prüfen, ob Absperrungen beschädigt worden sind». Mit einem Dienstfahrzeug wäre man dazu oft stundenlang unterwegs. Nebst Beschädigungen habe man auch Schmuggler aller Art festgestellt. Diesen Erfolgen steht der Lärm gegenüber, den Helikopter verursachen. «Um die Belastung der Anwohnerinnen und Anwohner möglichst tief zu halten, sind wir fast nur am Tag geflogen und haben den relativ leisen Eurocopter EC635 eingesetzt», so Fahrni.

Die fliegenden Augen des Zolls


50 Militärpolizisten an der Grenze

David Brunner am Grenzübergang, ein Auto fährt vorbei.

Oberwachtmeister David Brunner an der Grenze.

Interview mit Oberwachtmeister David Brunner von der Militärpolizei, der die EZV unterstützt hat.

David Brunner vor dem Grenzübergang Allschwil 1.

Brunner stand auch in Allschwil im Einsatz.

David Brunner am Grenzübergang, Autos fahren vorbei.

Er kontrollierte vorwiegend die Berufspendler.

Brunner und ein EZV-Mitarbeiter kontrollieren Fahrzeuge.

Brunner zusammen mit einem EZV-Mitarbeiter.

Brunner lässt sich von einem Rollerfahrer die Grenzgängerbewilligung zeigen.

Brunner kontrolliert eine Grenzgängerbewilligung.

Ein Militärpolizist und ein EZV-Mitarbeiter gehen gemeinsam über den Amtsplatz.

Die Militärpolizisten waren voll integriert.

Ein Militärpolizist und ein EZV-Mitarbeiter kontrollieren ein Wohnmobil.

Fahrzeugkontrolle durch Armee und EZV.

Ein EZV-Mitarbeiter und ein Militärpolizist kontrollieren ein Auto.

Die Zusammenarbeit beider Behörden war eng.

Das verschärfte Grenzregime während der Pandemie hat die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) personell stark gefordert. Deshalb haben ab dem 27. März 2020 auch 50 Berufsleute der Militärpolizei die EZV unterstützt. Einer davon war Oberwachtmeister David Brunner, der in der Region Basel im Einsatz stand. «Die Eidgenössische Zollverwaltung und Militärpolizei arbeiten beide gemäss den Vorgaben des Schweizerischen Polizeiinstituts», erklärt Brunner und fügt an: «Die Zusammenarbeit hat deshalb hervorragend geklappt.» Der grösste Unterschied zu seiner regulären Arbeit bei der Militärpolizei sei die grosse Anzahl zu kontrollierender Personen, namentlich die Berufspendler, gewesen. Obwohl die Kontrollen zu Wartezeiten geführt haben, sei die Akzeptanz der Pendler gross gewesen.

50 Militärpolizisten an der Grenze

Spielregeln


Schranken und Betonblöcke an der Grenze

Die Deutsche Bundespolizei hat die Grenze mit Gitter und Lampen gesperrt.

Absperrung zwischen Riehen und Weil.

Ein Kleinbus der deutschen Bundespolizei sperrt den Grenzübergang Riehen Weilstrasse.

Deutsches Polizeifahrzeug in Riehen.

Mit Gittern und Schildern ist ein Veloweg in Lörrach gesperrt.

Dieser Veloweg ist gesperrt.

Ein Schild in Riehen weist auf den geschlossenen Grenzübergang hin.

Schilder weisen frühzeitig auf die Sperrung hin.

Ein Veloweg ist mit einer grossen Anzahl von Gittern abgesperrt.

Gitter zwischen Riehen und Lörrach.

Das Schild eines Anwohners weist auf die Sperrung hin und wünscht Gesundheit.

Hinweis und gute Wünsche am Wiesenufer.

Ein Fusspfad ist mit einem grossen Gitter abgeriegelt.

Kleiner Weg, grosses Gitter.

Absperrgitter auf einem Rad- und Fussweg im Hafengebiet in Basel.

Gesperrte Grenze im Basler Hafengebiet.

Ein Schild weist darauf hin, wo und von wem die Grenze überschritten werden darf.

Deutsche Informationstafel bei Lörrach.

Abgesperrter Veloweg in einem Wohnquartier zwischen Riehen und Lörrach.

Die Grenzschliessung trennt ein Quartier in Riehen.

Bei Le Prévoux ist eine kleine Strasse mit Leitplanken und Gittern gesperrt.

Sperrung bei Le Prévoux im Neuenburger Jura.

Eine Nebenstrasse in einem Wald ist mit einer Leitplanke gesperrt.

Geschlossene Nebenstrasse nach Frankreich.

Bei Charmoille im Kanton Jura wurde ein Gitter verschoben, um die Grenze queren zu können.

Durchbrochene Absperrung bei Charmoille im Jura.

Ein Sprayer ruft auf der Absperrung dazu auf, zu Hause zu bleiben.

Versprayte Absperrung im Kanton Genf.

Ein Einsatzfahrzeug steht an einem gesperrten Waldweg.

Auf einem Waldweg südlich von Genf.

An einer kleinen gesperrten Strasse fordert ein Schild auf, langsam zu fahren.

Auch langsam geht’s nicht mehr weiter.

Der Grenzübergang Emmishofer Tor in Kreuzlingen ist mit Kunststoffelementen gesperrt.

Der Weg von Kreuzlingen nach Konstanz ist zu.

Gesenkter Schlagbaum und Betonelemente sperren die Holzbrücke in Diessenhofen.

Kein Durchkommen: Holzbrücke in Diessenhofen.

Ein Feldweg bei Trasadingen ist mit einem Betonblock und einem Gitter gesperrt.

Betonblock auf einem Feldweg bei Trasadingen.

Ein kleiner Feldweg wurde lediglich mit Absperrband geschlossen.

Mit Bändern gesperrter Weg in Trasadingen.

Ein Einsatzfahrzeug steht auf der Haupstrasse zwischen Dörflingen und Laag.

Mobile Kontrolle der EZV bei Dörflingen.

Mit Betonelementen und Gittern gesperrter Grenzübergang Schleitheim.

Der Grenzübergang Schleitheim ist geschlossen.

Die Armee lädt Betonelemente mit einem Kran auf einen LKW.

Am 15. Mai wird die Absperrung entfernt.

Ein EZV-Mitarbeiter entfern ein Absperrgitter bei Begglingen im Kanton Schaffhausen.

Bei Begglingen wird die Grenze geöffnet.

Die Strasse zwischen Hallau und Eberfingen ist mit Betonelementen Gesperrt.

Sperrung zwischen Hallau und Eberfingen.

EZV und Armee laden Betonelemente mit einem Kran auf einen LKW.

Die Betonelemente werden am 15. Mai abtransportiert.

Nur wenige Personen, beispielsweise Berufspendler, durften die Schweizer Grenze nach dem 16. März 2020 noch passieren. Um sicherzustellen, dass nur Berechtigte in die Schweiz reisen, hat die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) den Verkehr über wenige Grenzübergänge kanalisiert. Dazu mussten unzählige Strassen, Wege und Pfade gesperrt werden – für die meisten Schweizer ein ungewohntes Bild. An den noch geöffneten Übergängen wurde systematisch kontrolliert, das heisst jede Person, die in die Schweiz einreisen wollte, musste sich ausweisen. Wir haben einige Impressionen gesammelt und die inzwischen längst wieder zusammengeräumten Betonelemente, Schranken, Gitter und Absperrbänder bildlich festgehalten.

Schranken und Betonblöcke an der Grenze


Masken oder nicht: Einer der grössten Zankäpfel

Eine für eine Warenkontrolle angehaltene Frau öffnet den Kofferraum ihres Wagens.

Eine Frau öffnet den Kofferraum ihres Wagens für eine Kontrolle.

«Hier gilt Maskentragpflicht» steht am EZV-Gebäude am Grenzübergang von Chiasso.

EZV-Gebäude am Grenzübergang von Chiasso.

Die Ware in den Säckchen wird im Innern des EZV-Gebäudes untersucht.

Kontrolle im Innern des EZV-Gebäudes.

Der Zöllner kontrolliert die Waren im Kofferraum des Wagens.

Eine Kontrolle am Grenzübergang von Chiasso.

Während der Pandemie sind wenige Themen so kontrovers diskutiert worden wie das Maskentragen. Die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) war da keine Ausnahme. Sollte man das Tragen einer Gesichtsmaske zur Pflicht erklären oder diese nur subsidiär einsetzen, wenn die grundlegenden Hygieneregeln nicht eingehalten werden können? Im Einvernehmen mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) entschied sich die EZV für eine Strategie der zielgerichteten Verwendung der Gesichtsmasken. Die operativ tätigen Mitarbeitenden, die in den Zügen Kontrollen durchführen oder in beengten Platzverhältnissen Personen durchsuchen, wurden gezielt mit Masken ausgerüstet. Mit Erfolg, wie sowohl die niedrige Ansteckungsrate unter dem EZV-Personal, als auch die hohe Trefferquote in dieser schwierigen Zeit beweisen. 

Masken oder nicht: Einer der grössten Zankäpfel